Johann-Georg-Zimmermann-Medaille geht an Peter Lichter

Professor Dr. Peter Lichter wurde für sein Lebenswerk mit der Johann-Georg-Zimmermann-Medaille 2014/2015 ausgezeichnet. Zu seinen Verdiensten gehören bahnbrechende Erkenntnisse auf den Gebieten der molekularen Zytogenetik und der Struktur von Genomen. Darüber hinaus entwickelte er neue Technologien, um grundlegende Mechanismen der Krebsentstehung aufzuklären.

Peter Lichter (Foto: DKFZ)

Zu den herausragenden Leistungen des Genomforschers gehören die Entwicklung sowohl von Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierungsverfahren (FISH) zum Nachweis bestimmter Erbgutabschnitte in Zellkernen als auch das Array-CGH-Verfahren (comparative genomic hybridization), mit dem DNA-Vervielfältigungen und -Verluste in hoher Auflösung bestimmt werden können.
Beide Methoden haben sich in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren zu unverzichtbaren Werkzeugen in der medizinischen Genetik und in der Krebsforschung entwickelt. Bei seiner Forschung hat Peter Lichter immer auch die Anwendung dieser Methoden im klinischen Alltag und zum Nutzen der Patienten vorangetrieben.
Seit 2009 ist Peter Lichter Koordinator des „PedBrain Tumor“- Forschungsverbunds, der als Teil des Internationalen Krebsgenom-Konsortiums (ICGC) die molekulargenetischen Ursachen von Hirntumoren bei Kindern systematisch analysiert. Mit diesen Analysen wurden bereits mit großem Erfolg Erbgutveränderungen identifiziert, die sowohl Angriffspunkte für neue Behandlungsstrategien aufzeigen, als auch Informationen darüber liefern, wie bereits verfügbare Medikamente gezielter eingesetzt werden können.
Peter Lichter ist Leiter der Abteilung „Molekulare Genetik“ am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. In e:Med leitet er den Forschungsverbund „SYS-GLIO - Systembasierte Vorhersagen für das biologische und klinische Verhalten von Gliomen“.
Seine Arbeit wurde vielfach ausgezeichnet; so erhielt er unter anderem 1991 den Karl Freudenberg-Preis, den Walther und Christine Richtzenhain-Preis 1993, den Deutschen Krebspreis 2002 (zusammen mit Klaus-Michael Debatin), den Deutschen Krebshilfe Preis 2003, den European Society of Human Genetics Award 2012 sowie die Jacob-Henle-Medaille 2012. Er ist Autor und Coautor von mehreren Hundert wissenschaftlichen Publikationen.
Die Johann-Georg-Zimmermann-Medaille und der gleichzeitig verliehene Johann-Georg-Zimmermann-Forschungspreis gehören zu den höchsten Auszeichnungen für Verdienste in der Krebsforschung in Deutschland. Die Preisverleihung fand am 4. Februar 2015 in der Medizinischen Hochschule Hannover statt.
Die Johann-Georg-Zimmermann-Medaille erinnert an den Schweizer Arzt, Gelehrten, Philosoph und Schriftsteller Johann Georg Ritter von Zimmermann, der von 1768-1795 in Hannover wirkte. Bislang ist eine Vielzahl deutscher und internationaler Forscher geehrt worden.

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