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Polygenic risk profiles for major psychiatric disorders in the general population

Viele psychische Erkrankungen sind erblich, was seit langem aus Zwillings- und Familienstudien bekannt ist. Aber erst seit der Entschlüsselung des humanen Genoms ist es möglich, die beteiligten Gene zu identifizieren. In großen Studien mit mehreren tausend Patienten werden Millionen von genetischen Varianten untersucht, die möglicherweise zur Entstehung der Erkrankungen beitragen.
Für viele Erkrankungen, z.B. Schizophrenie oder Bipolare Störung, hat man solche Genvarianten identifizieren können. Da es aber hier nicht nur ein Gen gibt, das für die Erkrankung verantwortlich ist, sondern eine Reihe von Genvarianten mit unterschiedlichsten Funktionen im menschlichen Körper, ist es schwierig den genauen Entstehungsprozess der Erkrankung nachzuvollziehen.  
In unserem Teilprojekt nehmen wir diese identifizierten Risikogene als ersten Anhaltspunkt. Wir wollen untersuchen ob diese Risikogene auch mit anderen Erkrankungen in Verbindung stehen, um so die Entstehung dieser Erkrankungen zu verstehen und frühzeitig Personen mit einem erhöhten Krankheitsrisiko bestimmen zu können. Dies können andere psychiatrische Erkrankungen wie Schizophrenie oder bipolare Störung sein, aber auch chronische Erkrankungen wie Diabetes Typ 2, Übergewicht oder Herz-Kreislauf Erkrankungen.

Model Gen-Umwelt Interaktion bei psychischen Erkrankungen
Genetische [A] als auch Umweltfaktoren [B] können unabhängig voneinander das Risiko für eine Erkrankung beeinflussen. Sie können aber auch nur dann wirken, wenn sie gemeinsam auftreten [C].

Neben genetischen Faktoren spielen aber auch sog. Umweltfaktoren eine wichtige Rolle; gerade bei psychiatrischen Erkrankungen. Dies betrifft z. B. Traumatisierung in der Kindheit oder eine stressige Umwelt genauso wie Lifestyle-Faktoren wie Rauchen oder Adipositas. Wir wollen schauen inwieweit die Umwelt ein zusätzliches Risiko darstellt oder ob es genetische Varianten gibt, die nur unter bestimmten Umwelteinflüssen ein Risiko darstellen (Bild 1). Dies ist besonders wichtig für die Erforschung von Depression, die zu den am weitesten verbreiteten psychischen Erkrankungen gehört. Denn hier hat man noch keine eindeutigen Risikogene identifizieren können. Nichtsdestotrotz können das Wissen um die biologischen Mechanismen bei psychischen Erkrankungen und mögliche Risikoprofile helfen noch vor Entstehung der Erkrankung Interventionen einzuleiten.

Keywords: Risikoscore, genetisches Risiko, Umweltrisiko, Gen-Umwelt Interaktion

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