e:Med

Maßnahmen zur Etablierung der Systemmedizin

e:Med, das deutschlandweite Forschungsprogramm des BMBF, forciert die systemorientierte Erforschung von Krankheiten, um verbesserte Prävention, umfassendere Diagnostik und individuell angepasste Therapieschemata in der individualisierten Medizin zu ermöglichen. „e:Med“ steht für die elektronische Prozessierung und Integration medizinisch relevanter Daten diverser Wissensebenen in der Systemmedizin.

System-Medizin-Facetten

Die Systemmedizin in Deutschland zu etablieren, ist das Ziel der Forscher, die sich in e:Med zusammengeschlossen haben. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert e:Med mit bis zu 200 Mio. Euro seit 2013 und nun schon in der zweiten Förderperiode. Das Konzept umfasst fünf Module: In Modul I arbeiten „Forschungsverbünde der Systemmedizin“ zu spezifischen Themen. In Modul II sollen „Demonstratoren für die Individualisierte Medizin“ als Pilotprojekte den direkten Nutzen von Datensätzen aus der Hochdurchsatzforschung für die individualisierte Prävention, Diagnose und Therapie zeigen. Modul III „Nachwuchsförderung“ umfasst die Fördermaßnahmen „Juniorverbünde“ und „Nachwuchsgruppen“ sowie die Organisation von hochkarätigen „Summer Schools“. Das e:Med-Modul IV „Zukunfts- und Querschnittsthemen“ wird ermöglichen, flexibel auf Innovationsbedarf zu reagieren und stellt aktuell eine Schnittstelle zu weiteren BMBF-Initiativen wie de.NBI und i:DSem dar. Modul V „Internationalisierung“ hat die Beteiligung an wichtigen internationalen Maßnahmen wie ICGC ARGO, IHEC, ERA-Netzen und EASyM zum Gegenstand. Parallel fördert das BMBF Projekte zu den ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten der Systemmedizin.

Download e:Med Research- and Funding concept (BMBF Webseite)


Individuelle genetische Unterschiede, Umwelt, Ernährung und Lebensstil entscheiden in einem komplexen Zusammenspiel darüber, ob jemand gesund oder krank ist. Wie greifen die verschiedenen Systeme ineinander und wie lassen sie sich im Dienste der Gesundheit beeinflussen? In e:Med vernetzen sich Computerwissenschaftler und Mathematiker mit medizinischen und biologischen Experten mit dem Ziel, die komplexen Abläufe quantitativ und in ihrer zeitlichen Abfolge zu erfassen und die Zusammenhänge über viele Ebenen zu verstehen.
 
Die e:Med Wissenschaftler untersuchen hierbei große Mengen gesundheitsbezogener Daten durch ein Wechselspiel von Laborexperimenten und Computermodellen. Diese als „Systemmedizin“ bezeichnete Herangehensweise soll dazu beitragen, innovative Therapie- und Präventionsverfahren zu entwickeln, in deren Zentrum der individuelle Mensch steht. Das Bundesforschungsministerium fördert die Etablierung eines Netzwerkes der Systemmedizin in Deutschland durch das neue Forschungskonzept e:Med.

Welche Bioproben werden untersucht? Grundlage der systemmedizinischen Untersuchung ist die Analyse des Erbguts, der Proteine oder der Stoffwechselprodukte von Bioproben wie Blut, Urin oder Gewebe.
 
Welche Technologien werden eingesetzt? Die Proben werden beispielsweise mit molekularbiologischen und bildgebenden Verfahren oder durch Gewebeuntersuchungen gewonnen. Dies geschieht vorrangig mit neuesten automatisierten „Omics“-Methoden im Hochdurchsatz. Einige Methoden werden in e:Med weiter optimiert.
 
Der rasante technische Fortschritt und die immer genaueren Analysemethoden in der Medizinforschung tragen dazu bei, dass zunehmend große Datenmengen anfallen – Stichwort „Big Data“. Die e:Med Wissenschaftler analysieren und integrieren diese genau, damit der entscheidende Teil dieser Datenflut tatsächlich dem Patienten zu Gute kommen kann.
 
Die Herangehensweise der „Systemmedizin“ gilt sowohl für die großen Volkskrankheiten als auch für seltene Erkrankungen mit ihren komplexen Ursachen als Chance, Betroffenen eine bessere Behandlung und Prävention anbieten zu können.

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