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Health, Hafen, Hamburg: e:Med feiert Kooperation 

e:Med Meeting 2024 on Systems Medicine Quelle: e:Med GS

Die weltoffene Hafenstadt Hamburg war Ende November Gastgeberin der deutschen Systemmedizin. Das diesjährige e:Med-Meeting für Systemmedizin öffnete seine Türen für die Teilnehmenden aus ganz Deutschland und darüber hinaus im beeindruckendem Helmut-Schmidt-Auditorium auf dem schönen Campus der Bucerius Law School. Drei Tage lang erfuhren die Teilnehmenden in Vorträgen durch 10 geladene Sprecher, 23 ausgewählten Vorträge, 19 Flash Talks und 61 Poster, wie systemorientierte Forschung die Behandlungsergebnisse für Patienten verbessert. Die vier Hauptthemen des diesjährigen Treffens waren bioinformatische und translationale Ansätze in der Systemmedizin, Modellierung, sowie die Systemmedizin von Krankheiten.

e:Med-Treffen 2024 markiert ein Jahrzehnt erfolgreicher systemmedizinischer Forschung in Deutschland

Die BMBF-Vertreterin Katharina Peter, Generaldirektorin für Lebenswissenschaften und -Technologien, und der e:Med-Sprecher Professor Markus Scholz von der Universität Leipzig eröffneten die Konferenz und ehrten die Forschungsergebnisse der Forscher:innen.  Der aufschlussreiche Eröffnungsvortrag  über chronisch entzündliche Erkrankungen, gehalten durch Professor Philip Rosenstiel (UKSH Kiel) war ein gelungenes Beispiel für die Umsetzung der Systemmedizin in die klinische Routinepraxis. In den nachfolgenden Vorträgen über  beeindruckende neue Ergebnisse zu bioinformatischen Ansätzen in der Systemmedizin folgte der Abendvortrag von Professor Iris Shai (Universitäten Ben Gurion, Harvard, Leipzig), in dem Sie anschaulich zeigte, wie eine ausgewogene Ernährung Gesundheit und Langlebigkeit fördern können. Mit diesen Impulsen bot das Foyer anschließend mit guten Speisen, Musik und angenehmer Beleuchtung die perfekte Atmosphäre für inspirierende wissenschaftliche Diskussionen.

Tag zwei der Konferenz war wie ein Potluck-Dinner – eine perfekte Mischung aus Aromen und Erfahrungen. Das Programm umfasste Keynotes, ausgewählte Vorträge, Branchenpräsentationen, Flash Talks von Nachwuchswissenschaftler:innen, Poster und Networking Treffen, die mit einer lang ersehnten abendlichen Bootstour im Hamburger Hafen abgerundet wurden. Der Tag startete mit einer spannenden Keynote, gehalten durch Professor Klaus Pantel (UKE Hamburg), der in die Forschung zur Flüssigbiopsie einführte und den aktuellen Stand und das Potenzial dieses diagnostischen Ansatzes erläuterte. Die verschiedenen Anwendungen der Modellierung wurden darauf durch junge Wissenschaftler präsentiert, Beispiele reichten von der Unterstützung klinischer Entscheidungen bis hin zur Analyse molekularer Interaktionen. Der Networking-Vortrag von Professorin Ursula Klingmüller (DKFZ Heidelberg) informierte über die translationalen Perspektiven des Netzwerkes LiSyM-Cancer. Professorin Tanja Zeller (UKE Hamburg) erörterte, wie die systemmedizinische Forschung die Lücke zwischen molekularen Entdeckungen und klinischer Praxis schließen und den Weg für eine stärker personalisierte Diagnostik und Behandlung ebnen kann. Im Anschluss an ihren Vortrag stellten Forscher:innen ihre neuesten Erkenntnisse zu verschiedenen Krankheiten vor, die mit übergreifenden systemmedizinischen Methoden gewonnen wurden. Die Sponsoren aus der Industrie, LIFE&BRAIN und Olink, informierten über die neuesten innovativen Produkte und Technologien, die ihre Unternehmen der Gemeinschaft anbieten. Professor Eran Elinav (Weizmann Institute of Science und DKFZ Heidelberg) stellte seine Arbeit über die Interaktion zwischen Wirt und Mikrobiom und deren Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit vor und erinnerte an die vielen unterschiedlichen Faktoren, die unseren individuellen Gesundheitszustand bestimmen. Nach dem langen Konferenztag voll spannender Impulse und Gespräche starteten die Wissenschaftler:innen mit einer Barkasse auf eine Tour durch den Hamburger Hafen. Mit der Silhouette Hamburgs im Rücken, bei guter Musik, Krabben und Fisch konnte so entspannt und stilgerecht neue Energie für den nächsten Tag getankt werden.

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Junge Wissenschaftler:innen nutzten kreative Ansätze, um ihre Forschungsposter zu einem Blickfang zu machen, und hielten kurze, fesselnde Flash Talks, um ihre Arbeit zu erklären. Einige kamen mit Requisiten, ein anderer filmte einen Trailer über seine Forschung. Anschließend führten die Teilnehmenden während der folgenden Poster-Sessions lebhafte Diskussionen. Jorge Duque Escobars Flash Talk wurde vom Publikum zum kreativsten Flash Talk gewählt. Sebastian Volkmer, Jana Tauschke, Angela Maennel und Paridji Jhawar freuten sich über die Poster Awards, die vom wissenschaftlichen Programmkomitee vergeben wurden. Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner! Als Sahnehäubchen spendierte unser großzügiger Partner NaWiK jedem Flash Talk-Präsentator einen NaWik online Seminargutschein.

Professorin Angela Relógio (MSH Hamburg) eröffnete den dritten Tag, der sich auf translationale Ansätze in der Systemmedizin konzentrierte. Sie stellte TimeTeller vor, eine nicht-invasive Methodik, die sich den körpereigenen Tagesrhythmus zunutze macht, um die körperliche und geistige Gesundheit zu verbessern und die Therapieeffizienz zu fördern. Dass die Systemmedizin beim Patienten ankommt, wurde einmal mehr in der Abschlusssession Translationsansätze in der Systemmedizin demonstriert, in der die Forschung zu klinischen Anwendungen wie der personalisierten Risikovorhersage und Therapieoptimierung im Mittelpunkt stand. Eine besondere Vorführung, das Molecular Inflammation Board zu chronisch entzündlichen Erkrankungen, wurde von den klinischen Wissenschaftlern und Ärzten Professor Konrad Aden, Professor Florian Tran (beide UKSH Kiel) und Professor Samuel Huber (UKE Hamburg) präsentiert. Sie zeigten anschaulich klinische Erfolge bei entzündlichen Darmerkrankungen und die wichtige Rolle der Systemmedizin hierbei in der Patientenversorgung.

Mit der Abschlusszeremonie, die von Dr. Matthia Karreman, e:Med-Sprecherin, eloquent und enthusiastisch geleitet wurde, ging die Veranstaltung zu Ende: Ein Ende der e:Med-Jahrestagungen, aber nicht der e:Med-Gemeinschaft, der es mit der langjährigen Förderung durch das BMBF gelungen ist, die Systemmedizin in der Forschung und Anwendung in ganz Deutschland zu etablieren. Die Gemeinschaft der Systemmedizin ist daher gut auf die Herausforderungen unserer Zukunft vorbereitet, die jetzt beginnt. Ein großer Dank an alle Teilnehmenden, eingeladenen Redner:innen, Sponsoren aus der Industrie und Partner:innen, unsere Gastgeber und lokale  Anbieter, und insbesondere an das BMBF, die gemeinsam diese Konferenz zu einem großen Erfolg gemacht haben.