Glossar zur personalisierten Medizin
Antikörper
Proteine des Immunsystems, die als Reaktion auf bestimmte Stoffe oder Erreger gebildet werden und eine Immunantwort vermitteln
Angina Pectoris
Brustenge - Schmerzen im Brustraum, ein häufiges Symptom in der Kardiologie
Antioxidans
Verbindung, welche die Oxidation von Substanzen verlangsamt oder verhindert
Apoptose
Programmierter Zelltod - Schutzmechanismus, um defekte Zellen zu entsorgen
Biomarker
Biologische Substanzen, die als Indikatoren für bestimmte biologische Prozesse dienen
Biometrie
Anwendung mathematischer Methoden zur Datenerfassung und –auswertung biologischer Eigenschaften, z.B. bei klinischen Studien
Bipolare Störung
auch manisch-depressive Störung - Neuropsychiatrische Erkrankung, die zu extremen Schwankungen der Stimmung, des Antriebs und der Aktivität führt
CRISPR/CAS9
Gentechnische Methode, die gezielten Einbau, Deletion oder Änderungen von DNA-Abschnitten in kurzer Zeit ermöglicht
CYP3A5
Medikamentenverarbeitendes Enzym, welches vor allem in der Leber vorkommt
Epigenetik
Mechanismen der DNA Regulation, welche die Aktivität von Genen beeinflussen, ohne die DNA-Sequenz zu verändern
Epigenom
Gesamtheit aller epigenetischer Faktoren zu einem Zeitpunkt
Exomsequenzierung
Sequenzierung aller Genombereiche, die für Proteine codieren
Genexpression
Prozesse vom Ablesen des Gens bis zur Synthese des Proteins
Genom
Gesamtheit aller Gene eines Individuums
Genomsequenzierung
auch DNA-Sequenzierung, Bestimmung der Basenabfolge der Gene, bei whole-Genome Sequenzierung auch der nicht-codierenden Bereiche
Genomweite Assoziationsstudien (GWAS)
Untersuchung der genetischen Variation im Genom, die mit einer Eigenschaft (zB. Erkrankung) verbunden ist
Genregulatorisches Netzwerk
Netzwerke, die vielfältige Interaktionen zwischen Genen und Proteinen bei der Genexpression regulieren und auf gegenseitigen Abhängigkeiten und Rückkopplungen beruhen
Hämodynamik
Physikalische Grundlagen der Blutbewegung, also der Stömungmechanik des Blutes
Herzinsuffizienz
Funktionsschwäche des Herzens, welches nicht genügend Blut pumpt
Heterogenität
Verschiedenartigkeit, uneinheitliche Zusammensetzung
Induzierte Stammzellen (iPS)
durch künstliche Reprogrammierung von „erwachsenen“ (ausdifferenzierten) Zellen hergestellte (induzierte) Stammzellen, die dadurch wieder verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten erlangen
Kandidatengene
Gene, die möglicherweise Assoziationen mit dem Auftreten von genetischen Erkrankungen aufweisen
Kausale Therapie
Medizinische Behandlung, welche die Ursache einer Erkrankung bekämpft
Kinasehemmer
hemmen den Übertrag von Phosphatgruppen auf Proteine und damit auch die Weitergabe von Signalen wie zum Beispiel zum Zellwachstum
Liquid Biopsy
Flüssigbiopsie, meist aus Blut, über die weitere Analysen durchgeführt werden, ohne dass eine Gewebeentnahme notwendig wird
Mathematische Modellierung
erstellt mit mathematischen Ausdrücken vereinfachte Abbilder realer Systeme
Mechanistische Klassifizierung
Aufteilung in Gruppen aufgrund von Ähnlichkeiten im Mechanismus
Mitochondrien
“Kraftwerke der Zellen“, Zellorganellen, die unter anderem für die Produktion von ATP und damit den Energiehaushalt der Zelle verantwortlich sind
Multiskalar
Auf mehreren Ebenen
Mutationen
Spontan oder gentechnisch induziert auftretende, dauerhafte Veränderung des Erbgutes
Omics
Analyse der Gesamtheit bestimmter biologischer Moleküle zu einem Zeitpunkt in einem Raum
Onkogen
Gen, das durch Mutation zu unkontrolliertem Zellwachstum und damit zur Tumorentstehung beitragen kann
Organoide
Mini-Organe in Zellkultur: Dreidimensionale Kultivierung verschiedener Zellen eines Organs
Patientenkohorten
Gruppe von Patienten mit der gleichen spezifischen Erkrankung
Präklinische Studien
Medizinische Laborstudien, vor der klinischen Phase
Proteom
Gesamtheit aller Proteine zu einem Zeitpunkt
RNA
Ribonukleinsäure, unter anderem Zwischenstufe auf dem Weg von der DNA zum Protein
Schizophrenie
Psychische Erkrankung mit Störungen des inneren Erlebens und des Verhaltens
Sequenzierung
Analyse der Basenabfolge von DNA oder auch RNA
Signalweg
Prozess, der Signale in der Zelle weiterleitet und meist aus einer Abfolge von Protein-Protein Interaktionen und anderen Botenstoffen besteht
Stammzelllinien
Zelllinien aus undifferenzierten Vorläuferzellen, die das Potenzial haben, sich in verschiedene Zelltypen zu differenzieren
Stratifizierung
Einteilung von Patienten anhand von Merkmalen in spezifische Risikogruppen, um passende Behandlung zu ermöglichen
Subtyp
Untergruppe, bspw. Tumor mit einer bestimmten Mutationskombination bei einer Krebsart
Telomer
DNA-Basenabfolgen am Ende der Chromosomen, die essentiell für das Überleben der Zelle sind und bei jedem Zellteilungsschritt verkürzt werden
T-Lymphozyt
Subtyp der weißen Blutkörperchen, welche eine Immunantwort vermitteln
Todesliganden
Signalmoleküle, durch deren Bindung an den Rezeptor der Tod der Zelle ausgelöst wird
Transkription
Abschreiben der DNA Information in RNA
Transkriptom
Gesamtheit aller aktiven (in mRNA) abgelesenen Gene zu einem Zeitpunkt
Translation
Synthese von Proteinen auf Basis der mRNA
Triple-negativer Subtyp
dreifach negativer Brustkrebstyp, fehlen von Östrogen-, Progesteron- und Her2/neu Rezeptoren (betrifft etwa 15% der Brustkrebsfälle)
Tumorsuppressorgen
Gen, das die gesunde Zelle vor unkontrolliertem Wachstum schützt und dessen Funktion in Tumoren durch Mutationen verloren gegangen ist
Xenograft
Transplantat in einem Organismus, das aus Zellen eines anderen Organismus besteht (bspw. humane Tumore in Mäusen)