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TP 2

Central patient resource and bridging between genotype and phenotype

Schizophrenie (SCZ), bipolare Störung (BD) und unipolare Depression (MD) sind heterogene Erkrankungen mit einer multifaktoriellen Verursachung. Da die zugrundeliegenden biologischen Mechanismen nur unzureichend geklärt sind, gibt es bisher weder ein biologisch fundiertes Klassifikationssystem noch gibt es valide Biomarker zur Unterstützung der Diagnosestellung oder Prädiktion des Krankheitsverlaufes. Die Diagnosen werden stattdessen anhand von Symptomkatalogen erstellt, zur Diagnosestellung sind bestimmte Symptome in einer Mindestdauer notwendig. Patienten mit der gleichen Diagnose können sich bezüglich der klinischen Symptome und dem Krankheitsverlauf erheblich unterscheiden. Darüber hinaus überlappen die verwendeten diagnostischen Kriterien auf klinischer und - wie wir und andere zeigen konnten - auch auf molekularer Ebene.
Das übergeordnete Ziel von Teilprojekt 2 (TP2) ist es, die Entwicklung eines biologisch geleiteten Klassifikationssystems für SCZ, BD und MD durch die Identifikation robuster Zusammenhänge von Genotypen und Phänotypen zu erleichtern und Einblicke in die Ursachen der Krankheitsentstehung zu erlangen. Hierfür verfolgt TP2 folgende drei Teilziele:

1.) Systematische Untersuchung von Genotyp-Phänotyp Assoziationen in großen Patientenkollektiven sowohl innerhalb als auch über die diagnostischen Kategorien hinweg. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit den anderen Teilprojekten insbesondere TP1, TP3, TP4, TP5 und TP6.

2.) Bereitstellung und weiterer Ausbau der zentralen Patientenressource für das IntegraMent Konsortium. Die Verfügbarkeit von großen und gut charakterisierten Kollektiven von Patienten und Kontrollen stellt eine Voraussetzung für die Arbeiten in TP2, TP3, TP4, TP5, TP6, TP9 und TP10 dar. Die Kollektive, die TP2 als zentrale Plattform zur Verfügung stellt, zählen mit zu den größten weltweit und werden in Rahmen von IntegraMent kontinuierlich erweitert und teilweise auch longitudinal verfolgt. Die Phänotypcharakterisierung schließt die Erhebung von klinischen Symptomen, Endophänotypen, wie z.B. Kognition, Krankheitsverlauf, Pharmakoresponse (siehe Abbildung), und Umwelteinflüssen mit ein.

3.) Verstetigung und Erweiterung dieser Kollektive durch Einbindung weiterer deutscher klinisch-psychiatrischer Zentren außerhalb des Konsortiums. Dies wird durch eine von uns initiierte Initiative durch die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN-Patienten Kohorte) unterstützt.

Ergebnis einer genomweiten Assoziationsstudie für das Ansprechen auf Lithiumbehandlung bei Patienten mit bipolarer Erkrankung. (Hou et al. 2016) Reprinted with permission from Elsevier (The Lancet, March 2016, Volume 387, Pages 1085-1093). © http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0140673616001434